Wie Blockheizkraftwerke die Kosten in der Landwirtschaft senken
Besonders in der Landwirtschaft rechnet sich ein BHKW in vielen Fällen: Denn hier gibt es einen stetigen Wärme- und Strombedarf, vor allem in der Tierhaltung. Dies sind optimale Bedingungen für den erfolgreichen wirtschaftlichen Einsatz dieser Anlagen.
Die Schweinezucht braucht ständig viel Energie zum Beheizen der Ställe, für den Betrieb der Lüftungsanlagen, der Infrarotlampen und der Fußbodenheizung. Die abgegebene Wärme der Tiere reicht allein nicht aus, um die konstant notwendige Raumtemperatur gleichmäßig zu halten. Für die Ferkelzucht etwa steigen besonders im Winter die Heizkosten. Denn hier muss die Temperatur gleichmäßig gehalten werden. Gleiches gilt für Rinderzucht. Auch hier wird permanent Energie für die Beheizung der Ställe und den Betrieb der Futterautomaten und Melkstände gebraucht. Hinzu kommt gegebenenfalls Strom für eigene Mahl- und Mischanlagen.
Perfekte Voraussetzungen für ein BHKW in der Landwirtschaft
Es ist dieser pausenlose Wärmebedarf, der BHKW für den Agrarbereich prädestiniert. Diese Anlagen sind nicht nur wirtschaftlich von großem Nutzen, auch für den energiesparenden Einsatz eines Blockheizkraftwerks sind sie sehr zu empfehlen. Die Selbstversorgung beim Thema Strom und Wärme sind wegen des hohen Energiebedarfs für Landwirte sehr wichtig und spielen eine große Rolle. Der Einsatz von BHKW in der Landwirtschaft ist deshalb absolut lohnenswert. Durch das Kraft-Wärme-Kopplung-Prinzip (KWK) wird Wärme und Strom gleichzeitig erzeugt. Diese Energien können dann direkt im Landwirtschaftsbetrieb verwendet werden. Außerdem nutzt ein BHKW den zugeführten Brennstoff besonders effizient.
Bei landwirtschaftlichen Betrieben bietet es sich an, das Blockheizkraftwerk mit der eigenen Biogasanlage oder einer Gülleaufbereitungsanlage zu koppeln, um so den Brennstoff für das BHKW selbst zu erzeugen.
Daten und Infos zum BHKW
- Ein BHKW produziert Wärme und umweltfreundlichen Strom.
- Die Anlage kann Energiekosten um bis zu 40 % senken.
- Je höher die Auslastung und der Wärmebedarf ist, umsomehr Einsparungen sind mit einem BHKW möglich.
- Für überschüssigen Strom, der ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird, wird eine Vergütung gezahlt.
- Es werden für die Errichtung eines BHKW staatliche Förderungen und Zuschüsse gezahlt.
- Eine Kopplung des BHKW mit einer Biogasanlage oder einer Gülleaufbereitungsanlage ist möglich.
Vorteile eines BHKW in der Landwirtschaft
Energiekosten-Einsparungen um bis zu 40% pro Jahr
Das BHKW senkt die Strom- und Heizkosten im Landwirtschaftsbetrieb durch seine effiziente Energiegewinnung von Wärme und Strom. Diese können direkt bspw. für Melkstände und zum Beheizen der Ställe genutzt werden. Das steigert die Unabhängigkeit der Landwirte zu steigenden Strompreisen.
Kosten für die Entsorgung von Gülle oder Klärschlamm sparen
Kombiniert man das Blockheizkraftwerk mit einer Gülleaufbereitungsanlage, bringt dies einen doppelten Vorteil: die zugeführte Energie zum BHKW wird selbst erzeugt und es fallen keine oder geringere Kosten für die Entsorgung der Gülle an. Weiterhin ist auch eine Kopplung des BHKW mit einer Biogasanlage ist möglich.
Nachhaltigkeit - Verringerung des Emissionsausstoßes
Ein BHKW arbeitet effizienter als ein gewöhnliches Kraftwerk mit einer getrennten Strom- und Wärmeerzeugung. Die zugeführten Brennstoffe werden bis zu 90 % vollständig genutzt. Durch die Verwendung von Gülle oder anderer landwirtschaftlichen Abfälle als Brennstoff wird der Einsatz eines BHKW noch nachhaltiger.
BHKW-Einsparpotenziale für Landwirtschaftsbetriebe
Unabhängiger von steigenden Strompreisen als Energie-Selbstversorger werden
Ein Blockheizkraftwerk ist eine zuverlässige und stetig laufende Energieerzeugungsmaschine. Diese produziert den kompletten Tag über Strom, ganz im Gegensatz zu einer Solaranlage, die abhängig von der Sonneneinstrahlung ist.
Der größte Vorteil eines BHKW liegt für den Landwirt in der Stromerzeugung des BHKW, der gleichzeitig mit der Wärme erzeugt wird. Dadurch muss weniger teurer Strom eingekauft werden und der Landwirtschaftsbetrieb wird unabhängiger von steigenden Strompreisen.
Energiekosten in der Landwirtschaft sparen durch BHKW-Energieeffizienz
Durch die Kraft-Wärme-Kopplung nutzt ein BHKW den Brennstoff viel ergiebiger als bei der getrennten herkömmlichen Strom- und Wärmeerzeugung. Während bei der getrennten Stromerzeugung oft die dabei entstandene Wärme einfach ungenutzt an die Außenwelt wieder abgegeben wird, fängt ein BHKW diese Wärme auf und verwendet sie stattdessen direkt zum Heizen. Dadurch sinken die Heizkosten.
Durch seine effiziente Arbeitsweise erreicht ein BHKW einen Gesamtwirkungsgrad von bis zu 90 %. Hingegen liegt der Wirkungsgrad bei der getrennten Strom- und Wärmeerzeugung bei nur 60 %. Aufgrund seines höheren Wirkungsgrades schont ein BHKW auch die Umwelt, weil es weniger (fossile) Ressourcen zur Energieerzeugung benötigt.
Staatliche Zuschüsse und Förderungen für den BHKW-Betrieb
Die Errichtung einer BHKW-Anlage für einen landwirtschaftlichen Betrieb wird auf zwei Weisen unterstützt: zum einen erhält der Betreiber der BHKW-Anlage für überschüssigen Strom, den er ins öffentliche Stromnetz einspeist, eine Vergütung. Zum anderen gibt es staatliche Förderungen für die Errichtung einer hocheffizienten BHKW-Anlage. Manche Förderungen richten sich dabei speziell an landwirtschaftliche Betriebe.
Im Hinblick auf die Stromerzeugung ist es kostengünstiger, wenn der Betreiber der Anlage den kompletten Strom selbst abnimmt. Das liegt daran, dass die Stromeinkaufskosten höher liegen, als die Stromvergütung. Er spart somit mehr, wenn er weniger Strom einkaufen muss, als wenn er regelmäßig überschüssigen Strom einspeist.
Landwirtschaftliche Abfallprodukte als BHKW-Brennstoff nutzen
Zur Energiegewinnung können Gülle, Geflügelmist und pflanzliche Abfälle als Brennstoffe für das BHKW eingesetzt werden. Diese werden in einer Gülleaufbereitungsanlage oder einer Biogasanlage verarbeitet und dann dem BHKW als Brennstoff zugeführt.
Auch die Verwendung von Klärschlamm als Brennstoff ist möglich, wodurch eine teure Entsorgung des Klärschlamms umgangen wird. Dadurch ermöglicht das Blockheizkraftwerk zu seinen vielen weiteren Vorteilen auch noch einen nachhaltigen und gewinnbringenden Einsatz landwirtschaftlicher Abfallprodukte.
Die Auslegung von BHKW in Landwirtschaftsbetrieben
Mit einem Blockheizkraftwerk lässt sich ein Großteil des Eigenbedarfs an Wärme in landwirtschaftlichen Betrieben abdecken. Jeder Betrieb hat dabei einen anderen Bedarf. Die Wahl des passenden BHKW erfolgt entsprechend des Bedarfs, denn BHKW gibt es in verschiedenen Leistungsklassen.
Wie hoch die Wärme- und Stromleistung des BHKW letztendlich ist, ist abhängig von der Grundlast des Wärmebedarfs des Landwirtschaftsbetriebs. Hier kommt es besonders auf den Wärmebedarf außerhalb der Heizperiode im Sommer an. Mit steigendem Wärmebedarf im Sommer, erhöhen sich auch die Energieeinsparungen mittels BHKW.
Es gibt noch weitere Parameter, die Einfluss auf die jeweilige BHKW-Auslegung nehmen. Eine fachliche und sorgfältige Berechnung der speziellen Bedürfnisse ist in Bezug auf die Auslegung unumgänglich, denn nur so kann das BHKW optimal an den landwirtschaftlichen Betrieb angepasst werden und zu einer Reduzierung der Energiekosten führen.
Die Wärme- und Stromleistung eines BHKWs ist abhängig von der Grundlast des Wärmebedarfs des jeweiligen Landwirtschaftsbetriebs.
Was ist zur Wärmegrundlast zu sagen?
Es ist wichtig zu wissen, dass BHKW nicht den kompletten Wärmebedarf ganzjährig abdecken können. Es wird an der Wärmegrundlast ausgelegt: also der Energie, die ganzjährig immer im Betrieb gebraucht wird. Um den Wärmebedarf zu decken, der über der Grundlast liegt, kommen dann zusätzliche Spitzenlastkessel zum Einsatz. Sollte der Wärmebedarf unter die Wärmegrundlast sinken, kann die überschüssige Wärme kurzzeitig in Pufferspeichern zwischengespeichert und später abgegeben werden.
Es ist aber nicht so, dass ein Blockheizkraftwerk nur Wärme und Strom produziert. Neben der Wärmeerzeugung, kann eine solche Anlage auch für die Kühlung eingesetzt werden. Mit der Installation einer Absorptionskältemaschine wird die erzeugte Wärme in Kälte umgewandelt und kann dann beispielsweise zur Milchkühlung genutzt werden.
Neben dem Blockheizkraftwerk unterstützt auch ein Pufferspeicher und ein Spitzenlastkessel den Wärmebedarf in der Landwirtschaft optimal abzudecken.
Brennstoffe für den BHKW-Betrieb in der Landwirtschaft
Welcher Brennstoff für ein Blockheizkraftwerk eingesetzt werden soll, ist sehr unterschiedlich. Am häufigsten werden diese Anlagen mit Erdgas betrieben, aber auch Biogas aus der Vergärung von Roh- und Reststoffen kann verwendet werden. Für Landwirtschaftsbetriebe bieten sich dies für ihre Strom- und Wärmeerzeugung ganz besonders an. Vor allem, wenn eine Biogasanlage schon vorhanden ist. Dann ist es möglich, die Biogasanlage mit dem BHKW zu koppeln, wodurch das gewonnene Biogas dem BHKW zugeführt werden kann.
Auch Aufbereitungsanlagen, die aus Gülle und Mist Biogas erzeugen, können mit einem BHKW gekoppelt werden. Gülleaufbereitungsanlagen mit einem hohen Gülleanteil werden staatlich mit dem „Güllebonus“ gefördert. Das durch Vergärung entstandene Biogas wird anschließend dem Blockheizkraftwerk zugeführt, wo es in Wärme und Strom umgewandelt wird und anschließend direkt auf dem Hof und für Wohnräume genutzt werden kann. Wird zu viel Strom produziert, kann dieser in die öffentliche Stromversorgung eingespeist werden.
Lassen Sie sich zur Kopplung eines Blockheizkraftwerks mit einer Biogas- oder Gülleaufbereitungsanlage unbedingt von einem Fachbetrieb beraten.
Der Betrieb eines Blockheizkraftwerks ist durch eine Biogasanlage und auch mit einer Gülleaufbereitungsanlage möglich.
Was ist für die Wirtschaftlichkeit eines BHKW in der Landwirtschaft zu beachten?
Ein BHKW amortisiert sich umso schneller, je größer der ganzjährige Wärme- und Strombedarf ist. In der Landwirtschaft ist dies sehr häufig der Fall.
Besonders die Ferkelzucht weist einen ganzjährigen hohen Wärmebedarf für die Fußbodenheizung auf, wodurch viele Betriebsstunden des BHKW möglich sind. Wenn dieser Abferkelbereich mit Fußbodenheizung ausreichend groß ist, lohnt sich ein BHKW für jeden Zuchtbetrieb. Dabei ist ein ganzjährig hoher Strombedarf häufig durch Lüfter, Heizlampen und Mahl- und Mischanlage gegeben.
Auch die Kälberzucht braucht viel Wärme, die eine hohe Auslastung des BHKW sicherstellt, deshalb ist sie ebenfalls für den Betrieb eines BHKW hervorragend geeignet.
Warum ist es wichtig, eine große Auslastung des BHKW zu haben? Die Antwort darauf lautet: Ein Blockheizkraftwerk ist nur dann wirtschaftlich, wenn es auch gleichmäßig viele Betriebsstunden erreichen kann. Nur durch einen hohen Wirkungsgrad kann das BHKW als zukunftssichere Investition überzeugen, und dafür muss es professionell ausgelegt werden.
Außerdem sollte der durch das BHKW produzierte Strom größtenteils selbst genutzt und so wenig wie möglich ins öffentliche Netz eingespeist werden. Durch die Eigennutzung des Stroms sparen Sie regulär mehr Energiekosten ein, als durch die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz an Vergütung gezahlt werden würde. Dies setzt aber eine individuell passende BHKW-Größe voraus.
Wie wird die Wirtschaftlichkeitsberechnung in der Landwirtschaft ausgeführt?
In dieser Rechnung werden die einmaligen Investitionskosten und die laufenden Betriebskosten erfasst. Zu den Betriebskosten zählen die Wartungs- und Reparaturkosten, Generalüberholung, Versicherungen und der Brennstoffbezug. Der letztgenannte entfällt bei Biogasanlagenbetreibern. Aber die Kosten für den Einsatz der Biogasanlage müssen berücksichtigt werden. Den Betriebskosten gegenüber stehen die verschiedene Steuervorteile, Fördergelder, die Einspeisevergütung und Einsparungen durch den vermiedenen Stromeinkauf. Überwiegen die Einsparungen, rentiert sich das BHKW.
Möchten oder können Landwirte für die Installation eines BHKW kein Eigenkapital investieren, ist es sinnvoll ein Contracting-Modell zu nutzen. Dann kann sich der Contractor um die Investition des BHKW kümmern. Der Landwirt kann weiter vom günstigen Strom des BHKW profitieren.
BHKW-Dienstleistungen für die Landwirtschaft
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